Rudolf Kämmer

Grundelemente der präzisen und farbig delikaten Werke Rudolf Kämmers ist – bis auf wenige Ausnahmen – das Quadrat, mitunter auf die Spitze gestellt. Weitere sind die Dreidimensionalität, durch eingestellte, geometrische Reliefs sowie das Prinzip der Reihung. Kämmer untersucht ein gestalterisches Thema auf seine unterschiedliche ästhetische und aussagerelevante Qualität in Variationen, die als gezielte Störungen der kompositorischen Balance wahrgenommen werden und den Betrachter anregen, in der Phantasie weiter Veränderungen vorzunehmen. Als Konsequenz daraus enstehen auch Spielobjekte. Die manuell verstellbaren Gebilde aus Quadraten, Kreisen oder bunt lackierten Stelen verändern ihr Aussehen, je nachdem wie sie gedreht oder gesteckt werden. Bei Lichteinfall strahlt die aufgepinselte Farbe, je nach Winkel, auf den weißen Hintergrund ab. Dabei ensteht eine Farbgebung, die man zum Beispiel beim Malen nicht selber herstellen kann. – Anders als in den meisten Museen dürfen die Besucher Kämmers Kunstwerke anfassen. Sie sollen das sogar.

31. März 2015: Ausstellung Rudolf Kämmer und Ernst Geitlinger