November 2015
Jan Koblasa
Skulpturen & Graphiken
(Vor 50 Jahren 1965 zeigte die Galerie zum ersten Male Arbeiten von Jan Koblasa)
Galerie Christoph Dürr
Gegründet 1963
Hübnerstraße 5
80637 München
Telefon 089 / 129 39 92 • Telefax 089 / 188722
www.galerie-ch-duerr.de • ch-duerr@galerie-ch-duerr.de
Mappenwerk Apocalypsis
mit Texten von
Manfred de la Motte
(22 Radierungen, Blattgröße 86 x 65 cm, entstanden 1967/68 in Prag, verlegt 1974)
Titelblatt
Das Titelblatt erläutert des Künstlers Verhältnis zum Text: es sind in keinem Falle „Illustrationen“ zu einem vorgegebenen Text, der etwa eine reine Aussage wäre oder ein sachlicher Bericht über irgendeinen objektiven Sachverhalt. Der Text selbst ist doppelbödig, vielschichtig, und des Künstlers Rolle ist die eines Sprechers mehr, als die eines lässigen Interpreten, den es im Grunde wenig angeht. Das Wort „Apokalypse“ drängt aus einer Art Mund. Jemand spricht aus dem Dunkel, jemand legt dar, erhellt, offenbart. Wer? sachlich richtig ist natürlich: die Offenbarung des Johannes. Aber zugleich ist als eigentlicher Autor unten links angegeben: ,,Koblasa“ und rechts unten das Datum |
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1.
„Gespräch mit 7 Gemeinden“ (Eingang und Gruß. Erscheinung des verklärten Menschensohnes. Geheimnis der sieben Sterne und Leuchter) Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, von Gott gegeben und durch seinen Engel dem Knecht Johannes gesandt. Also eine Botschaft vo n IHM und den sieben Geistern, die da sind vor seinem Stuhl, a n |
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2.
„ Versprechen des Holzes des Lebens, der Krone des Lebens, des weißen Steins, des Morgensterns“ (Sendschreiben Christi an die Vorsteher und Gemeinden zu Ephesus, Smyrna, Pergamus und Thyatira)
Das Blatt ist waagerecht gevierteilt, je Gemeinde eine Zone. Oben ist zunächst die Botschaft an Ephesus mit dem Versprechen, vom Holz des Lebens zu essen zu geben, das im Paradies ist. Ein gewaltiger Lebensbaum wächst in großer Helligkeit in die Höhe, zum Paradies hin – das außerhalb |
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3.
„Versprechen der weißen Kleider, des Tempelpteilers, des Abendmahls auf dem Thron“ (Sendschreiben Christi an die Vorsteher und Gemeinden zu Sardes, Philadelphia und Laodizea) Dies Blatt ist in drei waagerechte Zonen eingeteilt, die aber ineinander übergehen und kompositorisch vermittelt sind. Wer (oben) in der Gemeinde zu Sardes überwindet und nicht seine Kleider besudelt hat, die werden mit IHM wandeln in weißen Kleidern, deren strahlende Helligkeit angedeutet ist durch Ausstreichen von Falten und Grauwerten. Im zweiten Drittel wird der Gemeinde zu Philadelphia offenbart, wer überwindet, werde zum Pfeiler in dem Tempel Gottes – zum tragenden, stützenden Teil der Bildarchitektur, umbrandet vom (auch gespiegelten) SLYS (tschechisch= höre!). Der Pfeiler ist aber zugleich Öffnung, entsprechend dem Versprechen der offenen Tür, die niemand je zu verschließen vermag. Diese Andeutung einer Tür setzt sich im unteren Drittel fort, jene Tür in der Gemeinde zu Laodizea, durch die ER tritt, sofern IHM aufgetan wird, um das Abendmahl zu halten. |
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4.
„Einer auf dem Thron (24 Alteste, 4 Tiere)“ (Offenbarung der Majestät Gottes und die feierliche Anbetung vor seinem Thron) Im Himmel öffnet sich eine Tür, man sieht einen Stuhl, darauf sitzt einer, anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder, darum ein Regenbogen, wie ein Smaragd, der zwei Drittel des Blattes füllt. Am Fuße des Thrones ein Getümmel von vierundzwanzig Ältesten, die sich niederwerfen und ihn anbeten. Blitze, Donner und Stimmen gehen von dem Thron aus, und vor ihm – am unteren Rande des Regenbogen-Smaragd-Ringes – sieben Fackeln und Feuer. Und ganz unten ist ein gläsernes Meer, wie ein Kristall, hier als gerader Kasten angedeutet, dazu vier Tiere voller Augen überall, ein Löwe, ein Kalb, ein fliegender Adler und etwas Menschenähnliches. |
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5.
„Drei alte Harfenspieler (das versiegelte Buch)“ (Das Lamm empfängt das Buch mit sieben Siegeln) Der kastenartige Thronbau wird vom vorigen Blatt gleichsam übernommen, nur wird er zum gewaltigen Buch in der rechten Hand des Sitzenden, innen und außen beschrieben, aber mit sieben Siegeln versiegelt und verschlossen – drei am unteren Buchrand links, drei rechts und das siebente wahrscheinlich am oberen Buchknick, auf beide Seiten reichend. Das Lamm aber – vielleicht schon auf dem vorigen Blatt auftauchend – nimmt und öffnet das Buch: allenthalben anbetendes Harfenspiel, aufgezeigt an den drei alten Spielern in der unteren Hälfte des Blattes. Anbetung und Lobpreisung. |
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6.
„Apokalyptische Reiter“, zwei Blätter (Eröffnung der ersten sechs Siegel) Das Lamm öffnet die ersten vier Siegel – wahrscheinlich Blatt 6a – und heraus tritt ein weißes Pferd mit Reiter, ein Sieger mit Bogen; aus dem zweiten Siegel tritt ein rotes Pferd, darauf der Reiter als Würgeengel mit Schwert; aus dem dritten tritt ein schwarzes Pferd mit einem Reiter, der eine Waage in der Hand hält; aus dem vierten Siegel tritt ein fahles Pferd hervor, auf ihm der Reiter Tod, dem die Hölle folgt, sie töten den vierten Teil auf der Erde. Die Siegel und ihre Öffnung, auf dem Blatt angedeutet durch die drei Kreisformen, die als Trennlinien auf konzentriertes Verderben deuten. Auf dem anderen Blatt nun – wahrscheinlich 6 -sieht man nach Öffnen des fünften Siegels unter dem weißen kastenförmigen Altar die Seelen der um Gottes Willen Erwürgten. Beim Öffnen des sechsten Siegels geschieht ein Erdbeben, die Sonne wird schwarz und der Mond wie Blut, die Sterne fallen auf die Erde (auf den Altar), der große Tag des Zornes ist gekommen – wer kann bestehen?! |
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7.
„Eröffnung der Siegel“ (Die Versiegelten aus den zwölf Stämmen, die selige Schar der Erlösten aus allen Nationen) Auf diesem hellsten Blatt von allen sieht man vier Engel in den vier Ecken der Erde – und des Blattes – ruhig und gelassen stehen sie da, von oben gesehen, und halten alle Winde der Erde an. In der Mitte steigt ein weiterer Engel von der Sonne Aufgang empor und kündigt die Versiegelung der Knechte Gottes an ihren Stirnen an – einhundertvierundvierzigtausend – eine unglaublich große Zahl, die für alle steht. Diese wimmelnde Vielfalt aller Stämme steht weißgekleidet vor dem Stuhl und vor dem Lamm und betet Gott an. Aus Trübsal gekommen, werden sie künftig nicht mehr hungern und dürsten; Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Das hellste Blatt mit der lichtesten Botschaft. |
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8.
„Engelsposaunen (VAE, VAE)“ (Eröffnung des siebenten Siegels. Die ersten vier Personen. Das dreifache Wehe) Das siebente Siegel wird aufgetan – eine Stille am Himmel bei einer halben Stunde – die Stille ist die weiße leere des Blattes – aber sieben Engeln werden sieben Posaunen gegeben; zunächst posau- 1en vier – am obersten Bildrand, kleiner als ihre drohenden Instrumente. Beim ersten Engelsposaur:en entsteht Feuer, Hagel und Blut; Bäume und Gras verbrennen. Beim Posaunenstoß des zweiten Engels fällt ein feuriger Berg ins Meer, es wird Blut. Der dritte Engel posaunt, und ein flammender Stern fällt vom Himmel, das Wasser wird zu Wermut und Menschen sterben, sobald sie davon trinken. |
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9.
„Die Heuschrecken“ (Die fünfte und sechste Posaune mit dem ersten und zweiten Wehe!) Auf diesem Blatt ist von den unheilkündenden Engelsposaunen fünf und sechs vor allem die fünfte dargestellt; die andere, in der die vier Engel losgebunden werden, um ein Drittel der Menschheit zu töten, geht in die fünfte – grausamere und zeitgemäßere – mit ein. Die Posaune des fünften Engels nun läßt den Brunnen des Abgrundes sich öffnen, Rauch steigt auf, Sonne und Luft – und also auch dies Blatt – verfinstern sich. Eine Unzahl von Heuschrecken steigt empor, scheußliche Tiere, mit Haaren, Zähnen, Panzern und Giftstacheln. Aber sie sind nicht zum Töten der Menschheit bestimmt, sie sollen vielmehr fünf Monate lang foltern und quälen, und nicht sterben lassen den, der den Tod herbei- sehnt. |
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10.
„Feierlicher Engel (Johannes verschlingt das Buch)“(Der Engel mit dem Buch, das Johannes verschlingt. Die sieben Donner) Es erscheint ein gewaltiger Engel – der fast das Blatt füllt – angetan mit Wolken, Regenbogen, Sonne und Feuer. Er spricht mit starker Stimme, begleitet von siebenfachem Donner. Aber das Gesprochene soll versiegelt bleiben, unaufgeschrieben. Erst die Posaune des siebenten Engels wird das Geheimnis vollenden. Der große Engel hält ein Büchlein in der Hand, das Johannes auf Geheiß einer Stimme verschlingen soll. Und Johannes verleibt sich das Buch – hier mit ALPHA und OMEGA bezeichnet -im Wortsinn ein; es schmeckt zwar wie Honig, aber grimmt im Bauche. Aufforderung zu neuerlicher Weissagung. |
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11.
„Die Posaune des siebenten Engels (zwei Zeugen, angetan mit Säcken)“ (Messung des Tempels Gottes. Zwei Zeugen getötet und wieder lebendig. Die siebente Posaune) |
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12.
„Das mit der Sonne bekleidete Weib bereitet sich auf die Niederkunft vor (Kampf Michaels mit dem Drachen)“ (Das Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Drache. Streit Michaels mit demselben) Am Himmel erscheint ein großes Zeichen: ein Weib. Es ist mit der Sonne bekleidet – hier ein großer Feuerball – und hat den (sichelförmigen) Mond unter ihren Füßen, auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen. Sie ist schwanger und hat große Qual zur Geburt. Unten erscheint ein Drache, auf das neue Kind lauernd. Frau und Kind aber werden entrückt. Michael mit seinen Engeln und der Drache mit Gefolgschaft bekämpfen sich. Es kommt zu keiner Entscheidung. Der Teufels-Drache wird als Satan auf die Erde verbannt, seither ständig auf der |
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13.
„Kampf mit dem Tier (eines Menschen Zahl 666)“ (Siebenköpfiges Tier aus dem Meer und ein zweihörniges aus der Erde) Ein Tier steigt aus dem Meer, ein gräßliches Ungeheuer, sieben Häupter, zehn Hörner und auf seinen Häuptern Namen der Gotteslästerung. Der irdische Satans-Drache verleiht ihm Kraft. Seine Wunden heilen – zur großen Verwunderung des Erdbodens, der es anbetet. Das Tier aber lästert Gott, hat große Gewalt über die Menschen und streitet sogar mit Heiligen. Dies währt zweihundertvierzig Monate. Und darauf erscheint ein neues Tier aus der Erde, das hat alle Macht des ersten und befiehlt, ein Bildnis vom ersten Tier zu machen. (Die Stele in der Bildmitte?) Es verleiht dem Bildnis Sprache – und alle, die es nicht anbeten, müssen sterben. Alle Menschen müssen sich ein Malzeichen geben, und niemand vermochte etwas zu tun, wenn er nicht den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens trug. Die Zahl des Tieres – und eines Menschen – aber ist sechshundertsechsundsechzig. Der unterste graue Bildrand zeigt die ungläubigen Menschen mit dem Malzeichen 666. |
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14.
„Gleich eines Menschen Sohn auf einer weißglänzenden Wolke (Sion)“ (Die 144 000 auf Zion. Drei Engel mit einer guten, aber auch warnenden Botschaft. Fröhliche Ernte und schrecklicher Herbst) Dieses Kapitel ist prall gefüllt mit Ereignissen, Aktionen, Engeln, Stimmen, Tieren und Visionen. Dargestellt sind hier nur wenige. Ganz unten der Berg Zion mit labyrinthischen Aufgi.i1gen und einer Unzahl von Gläubigen: einhundert11ierundvierzigtausend. Sie singen ein neues Lied von dem Herren, das niemand erlernen kann, der nicht gerecht ist. Es folgen mancherlei Engelsverkündigungen. Gegen Ende des Kapitels sieht man eine große weiße Wolke, darauf einer, der eines Menschen Sohn gleicht. Mehrere Dialoge mit IHM und den Engeln. Ankündigung der Ernte (mit einer Sichel) und der (Wein-)Lese. Die Früchte sind reif – im Zeichen des Kreuzes. |
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15.
„Sieben Engel, sieben letzte Plagen (sieben Schalen)“ (Die Sänger am gläsernen Meer. Die letzten sieben Plagen. Vorbereitung zur Ausgießung der sieben Zornschalen) Der Zorn Gottes vollendet sich: sieben Engel mit den letzten sieben Plagen. Und alle Menschen, die dem Tier und seinem Malzeichen nicht gefolgt waren, stehen am Ufer eines gläsernen Meeres und singen – mit Harfen – das Lied Moses‘. Die Engel – hell gekleidet und golC:cn gegürtet – treten aus dem Tempel des Himmels, in den Händen sieben goldene Schalen, angefüllt mit dem gerechten Zorn Gottes. |
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16.
„Drache, Tier, falscher Prophet (der unreine Geist gleicht einem Frosch) (Armagedon)“ (Die Schalen des göttlichen Zorns werden von den sieben Engeln ausgegossen) Die Ausgießung des Zorns Gottes aus den sieben goldenen Schalen der Engel vollzieht sich. Unendliche Plagen folgen, über Gerechte und Ungerechte. Aus dem Mund des Drachens, des Tieres und des falschen Propheten gehen drei unreine Geister, Fröschen gleich. Hierauf konzentriert sich die Darstellung, denn die unreinen Geister sind Geister des Teufels, sie verteilen sich über den ganzen Erdkreis, um alle auf den großen Tag Gottes zu versammeln. Und dieser Ort heißt: Harmagedon, im unteren Drittel auf hebräisch über das ganze Blatt geschrieben. Die Menschen aber lästern Gott wegen seiner Plagen. |
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17.
„Die trunkene babylonische Hure auf einem purpurfarbenem Tier“ (Babylon, das Weib auf dem Tier, vom Lamm überwunden) Unten steht in der Senke einer Wüste ein scharlachfarbenes Tier mit sieben Köpfen – dargestellt |
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18.
„Der Engel wirft einen Stein wie einen Mühlstein“ (Fall Babyions. Wehklage der Könige, Kaufleute und Schiffsleute. Freude im Himmel darüber) |
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19.
„Weißes Pferd (treu und wahrhaft, ein scharfes Schwert aus dem Munde)“ (Triumpflied über Babels Fall. Die Hochzeit des Lammes. Erscheinung Christi, Sturz des Tieres und des falschen Propheten) Jubel über die Verurteilung und Zerstörung Babyions, nun hat Gott das Reich eingenommen. Jetzt öffnet sich der Himmel, es erscheint ein strahlend weißes Pferd mit einem Reiter – Treu und Wahrhaftig – mit Augen wie Feuerflammen und viele Kronen auf dem Haupt. Er hatte einen Namen geschrieben, den niemand wußte denn er selbst. (Wie könnte er dann auf diesem Blatt deutlich als Person erkennbar sein!) Sein Kleid ist mit Blut besprengt; das himmlische Heer folgt ihm nach -ebenfalls auf weißen Pferden. Aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert, damit streitet er gerecht gegen die Ungläubigen. Er ist das Wort Gottes, ein König aller Könige, ein Herr aller Herren. Er verheißt Erlösung. |
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20.
„Gebundener Drache (der andere Tod)“ (Der Satan gebunden auf tausend Jahre; erste Auferstehung. Gog und Magog. Das Jüngste Gericht) Der Drache – die alte Schlange, Satan und Teufel – er ist gebunden, gefangen und in den Abgrund geworfen – ringsum ist alles duster und schwarz – und der ist verschlossen und versiegelt für tausend Jahre! Ein Ende von Qual und Verführung! Und alle Gerechten, die nicht das Zeichen des Tieres angenommen hatten, sie leben und regieren mit Christus tausend Jahre. Satan, der Drache, kommt los für eine kleine Weile. Dann wird es für alle Toten und Lebenden ein Gericht geben, und Tod, Hölle und Teufel werden endgültig in den feurigen Pfuhl geworfen. Das ist der andere Tod. |
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21.
„Neues Jerusalem (der Pfuhl des anderen Todes)“ (Neuer Himmel, neue Erde, neues Jerusalem) Die erste Erde und der erste Himmel sind vergangen, sehe!, da ist ein neuer Himmel und eine neue Erde und ein neues Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabgefahren, gewaltig, schön, licht und strahlend. Der feurige Schwefelpfuhl (aus Kapitel 20) aber bleibt bestehen: ewige Verdammnis und Qual für Satan, den Drachen, und alle Ungerechten. Als unglückseliger Gegensatz zum neuen Jerusalem ist er mit im Bild. Die Stadt ist wahrhaftig ein Kleinod, hohe Mauern aus Jaspis, zwölf Grundsteine aus Edelstein mit den Namen der Apostel, und die Gassen der Stadt sind aus lauterem Gold – wie ein durchscheinendes Glas. Die Länge, die Breite und die Höhe dieser Stadt der Herrlichkeit sind gleich groß. Und es wird keine Nacht geben – die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie. |
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22.
„Ich komme bald“ (Der Strom und das Holz des Lebens. Gemeinschaft der Seligen mit Gott. Ernste Ermahnung und Warnung. Schluß) Der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muß: siehe, ich komme bald! In diesem Schlußblatt gibt es mehrere Anspielungen an frühere Kapitel. Gestalten und Bilder werden aufgegriffen und variiert: die große zentrale Figur vor dem kreuzzeichenhaften Hintergrund erinnert an IHN zwischen den sieben Leuchtern aus Kapitel 1, das Kreuz des Hintergrundes deutet auf den hellen Morgenstern im unteren Teil vom 2. Blatt, und schließlich ähnelt SEINE Darstellung dem 14. Blatt oben – gleich eines Menschen Sohn auf einer weißglänzenden Wolke. |